Wie Bandshirts zum Modeaccessoire wurden

Trends kommen und gehen in der Modewelt. Mal sind weite Schnitte angesagt, mal wieder enge, mal ist Blau die Trendfarbe, dann wieder Rot. Allerdings gibt es auch ein paar zeitlose Klassiker. Sei es die Lederjacke oder die Blue Jeans – einige Sachen fallen nie aus der Mode. Und dann gibt es natürlich noch die Gebrauchsmode, Work- oder Sportswear beispielsweise. In gewisser Weise kann auch das Bandshirt hierzu gerechnet werden. Im weitesten Sinne handelt es sich immer noch um ein Merchandiseprodukt.

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Vom musikalischen Statement zum Modetrend

Seit ein paar Jahren spielen Bandshirts in der Modewelt allerdings eine immer größere Rolle, der Def-Shop beispielsweise wirbt mit „den coolsten Bandshirts aller Zeiten“. Dabei ist es zweitrangig, wer die Band ist bzw. welche Musik sie überhaupt spielt. Es geht scheinbar nur um das prägnante Design der Shirts. Früher war das Bandshirt der ultimative Merchandiseartikel einer Rockband. Mit dem Shirt zeigte man Flagge und bekannte sich zu seiner Band. Über die Jahre ist dieser Markt natürlich immer weiter gewachsen. Heutzutage gibt es von großen Bands nahezu alles. Ob Tasse, Bettwäsche oder Schlüsselanhänger – sogar im Entertainment-Sektor kann man jetzt auf die Rockgrößen treffen. Unibet beispielsweise bietet verschiedene Musik-Slot-Games online an. Guns N‘ Roses oder Motorhead – das Lineup klingt, wie das eines großartigen Rockfestivals. Auf Amazon finden Fans mit der Kiss-Version von Monopoly ebenfalls eine Möglichkeit, um das Spiel aufzupeppen. Die Bands wissen sich zu verkaufen.

Stars kreieren den Trend

Das Bandshirt ist aber immer noch der heilige Grahl unter den Merch-Artikeln. Doch woher kommt es, dass auf einmal Menschen, die noch nie in ihrem Leben ein Album von Guns n‘ Roses gehört haben, mit einem Appetite For Destruction Shirt herumlaufen oder das Maskottchen von Iron Maiden auf ihrer Brust tragen? Stars wie Rihanna oder Kanye West haben diesen Trend mehr oder weniger unbewusst ins Leben gerufen. Dieser wurde von Bloggern und Influencern in den sozialen Medien aufgegriffen und fortgeführt. Ob bauchfreies Oberteil oder Tank Top mit abgeschnittenen Ärmeln – das Bandshirt ist zum wahren Modeaccessoire geworden.

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Große Modeketten sorgen für den Boom

Dies haben natürlich auch die Einkäufer der großen Modeketten mitbekommen. Häufig liegen die Lizenzen für die Bands nicht bei den Musikern selbst, sondern bei dem Plattenlabel. Wer weiß, was die Ramones dazu gesagt hätten, wenn ihr Bandshirt in einer Modeboutique neben der Bart Simpson Unterwäsche hängt. Seitdem Unternehmen wie H&M, Primark und Co. angefangen haben die Logos „alter“ Rockbands auf T-Shirts zu drucken, muten die Filialen ein wenig wie der Merchandise-Stand auf einem Festival an, so die Welt. Hier hängen die Ramones neben The Who unweit von Iron Maiden und Guns n‘ Roses.

Die Designs sind wahre Klassiker

Betrachtet man diesen Trend vom gestalterischen Standpunkt aus, sind viele der Bandshirts einfach wahre Design-Klassiker. Sei es der ikonische KISS-Schriftzug oder das einprägsame Iron-Maiden-Logo, viele dieser Designs wurden in den 60er und 70er Jahren entworfen und haben immer noch prägenden Einfluss auf die Mode. So überrascht es nicht, dass Modelabels die Typographien oder Schriftzüge imitieren und neue Kreationen entwerfen. Kanye West mit seiner Life of Pablo-Kollektion ist hier ein treffendes Beispiel.

Fest steht, dass das Bandshirt seinen Platz in der Modewelt gefunden hat.

Nils Hünerfürst

Männlich - 31 Jahre alt - Mediengestalter für Bild und Ton - und Hünerfürst ist mein Nachname.

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