Vom Außenseiter zur Sensation: wann mein Herz für den Sport schlägt

Ich bin jetzt eigentlich nicht der große Sportfreak und kann mich, wie Ihr alle wisst, eher für technische Details begeistern. Aber ich muss zugeben, sobald sich spannende Ereignisse in der Sportwelt zutragen, kann ich mich davon auch nicht zurückziehen und gucke mit Begeisterung zu, wenn sportliche Außenseiter zu Geheimfavoriten werden. Ich fiebere dann richtig mit und drücke den mir eigentlich unbekannten Sportlern die Daumen. Was ist das für ein Phänomen, was da bei mir abgeht und geht es anderen ähnlich?

Ich erinnere mich noch gut an die letzte Fußball-EM, als die noch nie bei größeren Meisterschaften teilgenommene Mannschaft aus Island sich geradezu mystisch durch die Vorrunde bis ins Viertelfinale gekämpft hat. Für alle Island-Spiele hatte ich auf das so ungefähr falschmöglichste Ergebnis getippt. Ich stelle mir vor, wenn man nicht nur unter Freunden tippt, sondern wirklich auf den Ausgang eines Fußballspiels wettet, wieviel Erfolg man haben kann, wenn man auf den „Underdog“ setzt. Mal ehrlich, die Gewinnchancen einer Sportwette müssen doch für so eine Mannschaft wie die Isländer irre gering gewesen sein. Und wenn ich es richtig verstehe, liegen genau bei solchen Außenseitern die Wettquoten bei Anbietern wie bet365 viel höher als für die Favoriten. Ergo, hätte ich den Isländern mehr zugetraut, hätte ich mich nicht nur über ihren Erfolg gefreut sondern auch über mein strategisches Denken und Gewinnen. Dazu fällt mir ein, wieviele Menschen haben wohl bei der Fußball-EM 2004 auf den Sieg der Griechen gesetzt? Ich gehörte jedenfalls nicht dazu, aber man lernt ja nie aus.

Wenn man sich so die Sportgeschichte ansieht, ereigneten sich weitaus mehr solcher Fälle, in denen Matches ganz anders ausgingen als erwartet. Nicht umsonst ist so ein wunderbarer Film wie „Das Wunder von Bern“ entstanden, der die Geschehnisse rund um Deutschlands erste gewonnene Fußball-Weltmeisterschaft erzählt. Bei der WM 1954 traf die deutsche Nationalmannschaft bereits in der Vorrunde auf das damals beste Team der Welt aus Ungarn. Aus diesem ersten Aufeinandertreffen gingen die Deutschen als haushohe Verlierer vom Feld. Wer hätte also wirklich ahnen können, dass Deutschland im Finale die nahezu unbesiegbaren Ungarn schlagen würde?

Ähnliches passierte im Jahr 1985 als Boris Becker, im Alter von 17 Jahren, als erster Deutscher das Wimbledon Turnier als jüngster Sieger der Geschichte gewann. Das kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen, dass unser weltbekannter Boris Becker auch mal ein unbedeutendes unterschätztes Lichtlein war.

Jüngst wurde eines jener außergewöhnlichen Sport-Ereignisse verfilmt. In dem Film „Battle of the Sexes“, der diesen Herbst in die deutschen Kinos kommt, wird die Story um ein grandioses Tennis-Match aus 1973 zwischen einem Mann, einem etwa 50-jährigen Ex-Tennis-Profi, und einer Frau, die in Wimbledon gewonnen hatte, erzählt. SPOILER ALERT: Um die Spannung mal vorwegzunehmen, das Match ging zugunsten der weiblichen Tennis-Besetzung aus, womit damals einfach niemand gerechnet hatte.

Wer sportbegeistert ist, hat natürlich seine Favoriten, aber sobald sympathische Außenseiter auftauchen, die sich durch Talent und Können beweisen, fiebert man irgendwie mit. Man kann sich mit ihnen als Normalsterblicher wohl eher identifizieren und gönnt ihnen von Herzen den Erfolg. Auf jeden Fall beeinflussen solche sportgeschichtlichen Sensationen das öffentliche Interesse und das Zuschauerverhalten. Für mich ist klar, dass ich mich auf die WM 2018 besser vorbereiten werde, indem ich mir die teilnehmenden Teams genauer anschaue, um beim nächsten Tipp-Spiel meinen Freunden eine Nasenlänge voraus zu sein!

Nils Hünerfürst

Männlich - 31 Jahre alt - Mediengestalter für Bild und Ton - und Hünerfürst ist mein Nachname.

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