Negative Randerscheinung der Digitalisierung: Stalking

Stalking reicht von „harmlosen“ SMS, mit denen Freunden und Familienmitgliedern die Hölle heiß gemacht wird, über tägliche Anrufe bis zum Auflauern der Opfer. Belästigung, Verfolgung und Terror sind die moderne Variante, um unbefriedigte Liebesgefühle, Ärger, Hass und Rache intensiv auszuleben. Teilweise gehen Arbeitskollegen, Nachbarn sowie Ex-Partner so weit, dass im Extremfall körperliche Verletzungen oder sogar der Tod der Betroffenen im Raum steht. Die innovative Technik, weltweite Vernetzung und die zahlreichen Social Networks tragen dazu bei, dass Stalking heute denkbar einfach ist.

Was fällt unter den Begriff Stalking?

Stalking hat unzählige Facetten, darunter:

  • Ausfragen von Freunden und Bekannten
  • telefonische Kontaktaufnahme oder Nachrichten auf dem Anrufbeantworter oder der Mailbox
  • Übersendung von E-Mails, SMS und Co. zu jeder Tages- und Nachtzeit
  • ständige Blumen- und Geschenklieferungen
  • scheinbar zufällige Begegnungen
  • Auflauern der Opfer

Der Technikmarkt macht es Stalkern leicht: Von Miniaturkameras über Spezialmikrofone bzw. sogenannte Wanzen bis zu Drohnen gibt es ein großes Angebot, die Preise dafür sind heutzutage günstig. Es finden sich sogar Schad- und Spionageprogramme im Handel – bezeichnenderweise verfügen sie zum Teil über Bezeichnungen wie „Stalker-App“ oder ähnliches.

Der Stalker-Typ

Ebenso, wie die Art des Stalkens äußerst unterschiedlich ist, gibt es auch nicht den Typ, der es betreibt. In den meisten Fällen kennen sich Täter und Opfer, jedoch kommt es auch vor, dass völlig Unbekannte gestalkt werden. Insbesondere berühmte Persönlichkeiten gehören zu den betroffenen Personen. Sie haben in der Regel entweder die Liebe oder den Hass des Stalkers erweckt.

Über die Hälfte der Stalker-Aktionen stammen von Ex-Partnern, die entweder von Rachegefühlen geleitet sind oder glauben, auf diesem Weg den geliebten Menschen wieder zurückgewinnen zu können. Sie verschließen ihre Augen vor den Ex zurück Tipps, die vor dieser Art und Weise deutlich warnen. Bei den meisten Ex ist es vor allem die Verlustangst, die sie regelrecht klammern lässt. Sie möchten kontrollieren, was der ehemalige Partner macht – oft artet es in nahezu krankhaftes Stalken aus. Dass der Schuss nach hinten losgeht, ist ihnen nicht bewusst.
Viele Stalker leiden unter einer Art Liebeswahn. Sie sind überzeugt, eine unbekannte Person zu lieben und dass diese die Gefühle erwidert. Andere wiederum handeln aus Rache: Die Täter glauben, das Opfer trägt die Schuld für ein ihnen zugefügtes Unrecht. Die größte Gefahr geht von Stalkern aus, welche die Gewohnheiten von Menschen ausspionieren wollen, um ihnen Gewalt anzutun. In circa acht Prozent der Fälle kommt es tatsächlich zu körperlichen Übergriffen.

Nils Hünerfürst

Männlich - 31 Jahre alt - Mediengestalter für Bild und Ton - und Hünerfürst ist mein Nachname.

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